21. Dezember 2014 – Wintersonnwende, Mutternacht und Beginn des Winters und der 12 Rauhnächte – 4. Advent
Ich erkläre den Kindern, dass die Nacht vom 21. Dezember auf den 22. Dezember bei uns die längste Nacht des Jahres ist und somit am 21. Dezember der Tag der kürzeste des Jahres ist. Ab dann werden die Nächte wieder kürzer. Wir feiern dies. Für mich beginnt mit der Wintersonnwende die geweihte Zeit, die Festtage und Festnächte. Mir ist es wichtig, dass meine Kinder alte heidnische Bräuche wie auch christliche Bräuche kennenlernen. Deshalb erzähle ich ihnen von den Bräuchen von den Kelten zum Beispiel und gleichzeitig erfahren sie auch die Geschichte von Jesus. Am 21. Dezember schaue ich mit ihnen Bilder an von Wintersonnwendfesten und zeige ihnen alte Symbole dazu. Ich erkläre, dass die Kelten zum Beispiel die Wintersonnwende als Wiedergeburt des Lichts feierten und dass sie dieses Fest Julfest nannten. Die Wintersonnwende steht der Sommersonnwende gegenüber. Ich teile ihnen mit:
Jul: Die Mitte der dunklen Jahreszeit ist erreicht. Die längste Nacht ist da. Julfeuer werden entzündet, um der Sonne den Weg zurück zu zeigen. Es wird über das Julfeuer gesprungen und Wünsche, Orakel und Weissagungen fürs kommende Sonnenjahr gesprochen. Es wird wieder heller, die Tage werden wieder länger.
Im 21.Dezember-Schatz verbargen sich deshalb kleine farbige Zettelchen. Auf diese konnten wir alles, was wir nicht mehr brauchen aufschreiben und aufzeichnen. Wir übergaben es dem Feuer zur Transformation.
Ich zeige ihnen auch, wie die Jahreszeiten entstehen.
Mit der Wintersonnwende beginnt für uns der Winter. Wir holen für unser Rauhnächte-Ritual alle Jahreszeitenwimmelbücher hervor. Das Herbstwimmelbuch nehmen wir vom Tisch, denn dieses schmückte seit der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche unseren Esstisch. Wir singen bis zu den Weihnachten Lieder zu Weihnachten. Danach beginnen wir Lieder zu singen, die mit Winter zu tun haben. Zur Wintersonnwende singen wir den Kanon „Wechselnde Pfade, Schatten und Licht“. Wir erzählen uns gegenseitig, was wir mit dem Winter verbinden und tauschen aus, während wir unser Ritual zur Wintersonnwende vorbereiten.
Unser Wintersonnwendritual und Beginn der 12 Rauhnächte
Am 21.12. beginnt bei uns das Gestalten und Schmücken unseres Lichterbaums. Dieser Lichterbaum war in meiner Kindheit ein Tannenbaum. Viele Jahre danach gestalteten wir einen eigenen Lichterbaum mit Ästen und Kerzenständer, da ich keinen Baum extra dafür haben wollte. Meine Schwiegereltern bewirtschafteten einen riesigen Garten. Darin wuchsen auch Nordmannstannen, die sie jedes Jahr für Weihnachten setzten. Seit 2013 haben wir nun von diesem Garten wieder einen Tannenbaum.
Am Tag bereiten wir alles für unseren Lichterbaum vor. Wir stauben gemeinsam das Wohnzimmer gründlich ab, lüften unser Haus grosszügig, schmücken die weissen Leintücher an der Wand mit selbergemachten Sternen, Engeln oder Kugeln, segnen und ölen die Kerzen für unseren Lichterbaum. Die Spitze schmücken wir bereits mit einem Stern. Bis zum Heiligen Abend bleibt unser Lichterbaum ansonsten ungeschmückt.
Wir bereiten für unser Rauhnachtritual unseren Lichterjahreskreis vor. Ich erzähle den Kindern von den 12 Rauhnächten.
12 Rauhnächte
Für unser Ritual legen wir auf dem Boden im Wohnzimmer ein weisses, gehäkeltes und rundes Tuch aus.
Die Lichtermitte besteht aus fünf Kerzen. In der Mitte befindet sich eine grosse Kerze, die wir jeweils am 1. November für die Verstorbenen angezündet haben. Sie ist das Symbol der Verbindung zwischen Himmel und Erde, zwischen Vater und Mutter und zwischen Sternenstaub und Materie. Um diese herum sind die vier Adventskerzen angeordnet. Im Norden steht die grüne Kerze. Sie symbolisiert den Winter mit seinen Qualitäten und verbindet uns mit dem Element Luft. Im Osten befindet sich die gelbe Kerze. Sie steht für den Frühling und das Element Erde. Die rote Kerze symbolisiert den Sommer und das Element Feuer. Sie steht im Süden. Für den Herbst ist eine blaue Kerze im Westen bereit. Sie leuchtet für den Herbst und das Element Wasser.
Um die vier Adventskerzen herum in einem Kreis angeordnet sind 12 kleinere Kerzen in Glasschalen. Sie stehen für die Monate. Der Winter beginnt für mich nach der Wintersonnwende am 21. Dezember. Die Wintermonate sind für mich Januar, Februar, März.
Mit der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche beginnt der Frühling. Frühlingsmonate sind für mich deshalb April, Mai, Juni.
Der Sommer beginnt energetisch für mich mit der Sommersonnwende. Juli, August, September sind für mich Sommermonate.
Die Monate Oktober, November, Dezember verbinde ich mit dem Herbst. Mit der Herbst-Tag-und- Nacht-Gleiche beginnt der Herbst.
Diese Einteilung der Monate in die Jahreszeiten entspricht meinem Gefühl. So nehme ich die Jahreszeiten in Bezug auf die einzelnen Monate wahr. Zusätzlich haben wir für jede Person eine eigene Kerze, die im Geburtsmonat brennt. Jede Person wählt für sich Karten aus. Diese können Engels-, Feen-, Positivgedanken- oder Tarotkarten oder … andere Karten sein.
Der persönliche Kartenstapel legen wir zur eigenen Geburtskerze. Wir haben unsere ganz persönlichen Steine. Diese legen wir auch zur Geburtskerze hin.
Am 21. Dezember zünden wir zuerst die 1.Novemberkerze an. Mit dem Licht dieser 1. Novemberkerze entfachen wir ein Feuer. Ins Feuer werfen wir die Zettelchen, auf welche wir alles aufgeschrieben haben, was wir loswerden möchten.
Trotz Feuchtigkeit und Kälte brannte das Feuer schnell. Wir benutzten Pilzholzschalen und Haushaltspapiertücher mit Restwachs.
Mit der 1. Novemberkerze gehen wir nach drinnen und geben das Feuer an die Adventskerzen weiter. Beim Entzünden singen wir unser Adventssonntagslied mit den jeweiligen Lichterwünschen. Wir beginnen mit der ersten Adventskerze, danach entfachen wir die gelbe Adventskerze, gefolgt wir diese von der roten Adventskerze.
Zum Schluss entfachen wir die blaue Adventskerze. Dieses Jahr entzündeten wir die 4. Adventskerze schon zum Brunch. Dazu befindet sich weiter unten die Beschreibung.
Die älteste Person beginnt und wird von immer jünger werdenden Personen gefolgt. Jede Person holt sich an einer brennenden Kerze das Licht und zündet die eigene Geburts-Kerze an. Dabei darf sie einen Wunsch äussern. Dafür brennt dann jeweils die eigene Kerze.
Mit der Geburtskerze spazieren wir zuerst durchs Haus und danach machen wir damit einen kleinen Spaziergang draussen. Wir tragen unser Licht durchs Haus und hinaus. Die eigene Geburtskerze stellen wir drinnen in den eigenen Geburtsmonat im Jahresritualkreis hin. Am Abend der Wintersonnenwende zünden wir die Januarkerze an und sie brennt für die 1. Rauhnacht. Diese beginnen bei uns mit der Wintersonnwende und enden am 2. Januar.
Jede Nacht steht für einen Monat (z.B. fünfte Kerze entfacht vor der fünften Rauhnacht steht für den Mai). Jeden Morgen vom 22.12 bis zum 2.1. ziehen wir jeweils eine Karte als Orakel für das nächste Jahr. Am Morgen des 22. Dezembers zogen wir die erste Karte für den Januar. Diese setzen wir jeweils in unseren persönlichen Jahreskreis. Für jede weitere Nacht zünden wir eine weitere Kerze an. Die Nächte stehen unter dem Schutz der Göttin Freyja (Frau Holle). Sie bedeutet für mich das weibliche Prinzip. Jesus steht für mich als männliches Prinzip. Die Zahl Drei war mir schon immer wichtig und vom 21.12. bis zum 24.12. liegen drei Nächte.
Beginn des Winters
Im Winter fühle ich wie die Natur still ist. Alles ruht aus. Der Winter ist auch für mich die Zeit des inneren Ausruhens. Ich faste und reinige mich. Ich plane das neue Gartenjahr und andere grössere Projekte. Ich schreibe mir auf, was neue entstehen soll und spüre, was ich verwirklichen und in die Tat umsetzen möchte. Auch was ich ändern und erneuern möchte notiere ich mir. Ich meditiere gerne im Winter und spüre ganz in mich hinein. Ich bereite die Erde für die Saat vor im Wintergarten und auch im übertragenen Sinne in meinem Leben. Ich wähle die Samen aus und setzte sie im Wintergarten und in meinem Leben. Im Februar vermisse ich die Sommerfürchte. Da ich Tomaten liebe fehlen sie mir sehr. Im Winter verbringen wir mehr Zeit drinnen als draussen. Im Januar, wenn der Alltag wieder eingekehrt ist, schmückt das Winterwimmelbuch unseren Esstisch.
Winter verbinde ich mit
- Norden
- Braun-, Grün- und Gelbfarbtöne
- Luft
- Gedanke
- Planung
- See
- Ruhen lassen, Stillstand
- Energien sind im Innern
- Innen
- Tod
- Energieähnlich wie der Neumond
- Energieähnlich wie die Nacht
- Same – Keimling
- kalt
- BeSINNung
- Orakel
- Vorrat
- Familien(feier)tage, Fastentage
- Wintersport und Schneegestöber
- Tischgrill (Raclette)
Winterlicher Gartengenuss ist für mich
- Grüne Wildpflanzen
- Wintersalate
- Eingemachtes Sommergemüse
- Getrocknete Tees
- Getrocknete Kräuter
- Kräuteröle (z.B. Knoblauchöl, Peperonciniöl, Pesto, in Öl eingelegte Kräuter), Kräutersäfte (z.B. Hustensirup)
- Lagerkartoffeln
- Kürbis, Zwiebeln, Knoblauch
- Lageräpfel
- Dörrfrüchte
- eingefrorenes Gemüse
- eingelegte Früchte in Likören, Liköre
- Keimlinge
4. Advent
Zuerst entfachen wir die erste 1. Adventskerze mit dem dazugehörigen Text. Gefolgt wird die 1. Adventskerze von der zweiten Adventskerze und von der dritten Adventskerze. Am vierten Advent zünden wir eine blaue Kerze an. Dabei singen wir das Adventslied. Wir haben den Text jedoch angepasst: